Óviolúlye - Das Land zwischen den Welten

 

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Elwen

 

Elwen sind das älteste Volk Óviolúlyes. Klar, denn sie sind ja unsterblich (außer sie werden gewaltsam getötet). Früher haben sie so gut wie überall in ganz Óviolúlye gelebt, aber mit zunehmendem Alter (und damit zunehmender Langeweile) zogen sie sich immer mehr in die Wälder zurück, die ihnen sowieso schon immer am meisten Heimat waren. Alle Wälder in Óviolúlye sind Elwenwälder, außer dem Düsteren Finsterwald natürlich.
Dort leben sie in absolutem Einklang mit der Natur. Ihre Häuser bauen sie auf Bäumen. Riesigen Bäumen natürlich. Elwen haben keinen Zugang zu den in der Luft herumschwebenden Magieteilchen, dafür haben sie eine so enge Beziehung zur Natur, dass sie über die im Boden und in Pflanzen und Tieren eingelagerte Magie verfügen können. Das heißt, dass sie zum Beispiel Bäume unnatürlich groß wachsen lassen können. Sehr praktisch, wenn man Baumhäuser bauen möchte. Ihre Architektur ist - wie könnte es anders sein - schlank, schnörkelig und ätherisch. So ätherisch, dass man davon ausgehen muss, dass sich die Elwen ihren leichten Gang deshalb angewöhnt haben, weil sonst ihre Gebäude unter ihnen zusammenstürzen würden.

Es gibt männliche und weibliche Elwen. Das ist nötig zu erwähnen, denn Elwenkinder gibt es nicht. Etwas so Profanes wie Sex nämlich auch nicht. Wozu die Geschlechter dann da sind, wissen auch die Elwen selber nicht so genau. Vermutlich spielt die Gleichberechtigung da eine Rolle - schließlich sollten sowohl menschliche Helden als auch menschliche Heldinnen die Chance haben, sich in einen überirdisch schönen Elwen bzw. eine überirdisch schöne Elwin verlieben zu können. Unglücklich, versteht sich (logisch, da die Elwen schließlich nur theoretisch wissen, wie Geschlechtsverkehr funktioniert). Freundschaften soll es schon gegeben haben, vor allem in Óvolúlyes Frühzeit waren sie recht häufig, aber inzwischen sind die meisten Elwen so alt, dass sie sich für diese kurzlebigen, hyperaktiven Rumhüpfer nicht mehr wirklich interessieren. Wissensstand und Fähigkeiten liegen ja auch so weit auseinander, dass es einfach an den für eine Freundschaft notwendigen Gemeinsamkeiten fehlt.

In jedem Elwenwald gibt es eine "Weiße Elwin", die besonders schön, besonders weise, besonders groß, besonders durchscheinend ätherisch, besonders gelangweilt und überhaupt eben besonders ist. Sie trifft wichtige Entscheidungen, so es denn mal welche geben sollte, und ist ansonsten dazu da, Besucher einzuschüchtern und gleichzeitig mit einer tiefen, tiefen Ehrfurcht anzufüllen. Sie ist immer blond, hat sehr, sehr helle blaue Augen und trägt, wie der Name schon sagt, nur weiß.

Die Elwensprache wird nur gehaucht. Vor jedem Vokal steht in der gesprochenen Sprache darum ein h - der Völkername würde auf Elwisch darum eigentlich "Helwhen" heißen. Um diese Feinheiten scheren sich die anderen óviolúlyischen Völker natürlich wenig. Wenn da "Elwen" steht, sprechen sie es auch so. Was auch wieder dazu beiträgt, dass völkerübergreifende Freundschaften nicht so häufig sind.

 

Elwenalltag

Wie sieht nun der Alltag eines Elwen oder einer Elwin aus?
Nehmen wir einmal einen recht jungen Elw, erst 4238 Prophs alt, namens Alalan (Achtung, das Hauchen nicht vergessen!). - Wie? Wie er so jung sein kann, wollt Ihr wissen? Ach so, ja, das sollte natürlich erwähnt werden. Geboren werden Elwen ja wie gesagt nicht. Aber da es auch in Óviolúlye immer wieder epische Schlachten zwischen Gut und Böse gibt, bei denen auch die Elwen meist mitwirken, sterben immer mal welche. Und damit es nicht weniger werden, hat sich ein kleiner Götterclub gebildet, der sich ganz speziell die Elwen zum Hobby auserkoren hat: Es sind dies Lór-Éhe'ál, der Gott der seidigen Haare, als erster Vorsitzender; Shykh'ímiky, die Göttin der Eleganz, als erste Vorsitzende; Áh-Les'dhá, der Gott der Vollkommenheit, als vorsitzender Erster; Wáy-sbéh'sa, der Gott der Weisheit, als oberster Vorsitzender; Tándar'áhday, die Göttin des Tanzes, als vorsitzende Erste und Úhr'shtét, die Göttin der Ewigkeit, als oberste Vorsitzende. - Was denn?! Das sind GÖTTER! Die lassen sich doch nicht von einem anderen Gott vorsitzen!

Um nun wieder zu Alalan zurückzukehren - der junge Elw erwacht also mit dem ersten Sonnenstrahl, erhebt sich mit einer fließenden Bewegung aus seinem Bett (frisch wie ein Minzbonbon natürlich), streicht sich über das lange, kastanienbraun glänzende Haar, putzt sich die blendend weißen Zähne und tritt leicht wie eine Feder auf den Balkon seines Hauses. Dort steht er, selbstverständlich ohne sich an das hauchzarte Geländer zu lehnen, und schaut sinnend und äußerst gutaussehend in die Gegend.
Nach etwa zwei Stunden verlässt er den Balkon und den Baum, um sich an der fröhlich plätschernden Quelle davor Gesicht und Oberkörper zu erfrischen. Dabei grüßt er mit einer eleganten Kopfbewegung und einer pathetischen Geste seiner rechten Hand in Richtung seiner wohlgeformten Brust einen anderen Elw, der gerade vorbeiwandelt.
"Ich sehe dich in der Abendkühle", nickt ihm der Ältere zu, und Alalan antwortet höflich: "Mein Herz freut sich darauf."
Gegen Mittag, nachdem Alalan einige Zeit mit Meditation und Tai-Chi-ähnlichen Körperübungen verbracht hat, kommt Wyénháran vorbei, ein Held auf Urlaub (Helden machen immer entweder im Gebirge oder bei den Elwen Urlaub. Je nachdem, wie musikalisch sie sind). Die beiden essen gemeinsam einen Happen (Salat, Cracker und Dip), und Alalan gibt Wyénháran ein paar Tips in Bezug auf den Sinn des Lebens, Freundschaften, psychische Krisen nach bestandenen Abenteuern etc.
Nachdem sich der Held verabschiedet hat, ruht Alalan ein Stündchen, dann schreitet er zum von bläulichem Licht durchflossenen Palast der "Weißen Elwin", wo die nachmittägliche musikalische Soirée stattfindet. Alalan ist ein perfekter (natürlich perfekt - er ist ein Elw!) Jelelarín-Spieler (die Jelelarín - HAUCHEN! - ist ein sehr zerbrechliches, leises Streichinstrument, dessen Klangkörper aus durchbrochenem Glas besteht), und heute glückt ihm ein besonders guter Ton - fast drei Stunden ohne hörbares Absetzen. Sehr zufrieden mit sich und der Welt wandelt er nach der Soirée durch den nächtlichen, von vielen indirekten bläulichen Lichtquellen erleuchteten Wald zu Noralar, dem Elw, dem er am Morgen begegnet ist, spielt mit diesem noch eine Partie Whist und begibt sich dann zu seinem Haus zurück, um nach einem ausgiebigen heißen Bad auf das schmale Lager zu sinken. (Wo das warme Wasser herkommt, fragt er sich nicht. Schon seit Anbeginn der Zeiten steht für jeden Elw abends eine Wanne voll heißen, mit Kräutern versetzten Wassers bereit. - Der Elwen-Club hat's gern reinlich.)

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